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Elektronische Dokumente mit HTML-Help
HTML - die Sprache des Internet hält spätestens
seit Windows 98 auch vermehrt Einzug in Online-Hilfen. Verbesserte Ergonomie,
einfache Erstellung, strukturierte Quelldaten - gute Gründe sprechen
für dieses Format. Der folgende Artikel gibt einen Überblick
über Einsatz, Eigenschaften und Erstellung von Informationssystemen
auf Basis von HTML Help.
EinsatzmöglichkeitenEs muß nicht immer nur Online-Hilfe sein.Redet man von einem HELP-Format, so denken wir zunächst an Software und Online-Hilfe (F1-Taste usw.). Doch schauen wir einmal über diesen Tellerrand hinaus. Es lohnt sich. Die HELP-Formate, und allen voran HTML-Help unterstützen elektronische Dokumentation hervorragend - was spricht also gegen einen Einsatz bei anderen Dokumenten, zum Beispiel:
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GeschichteBereits 1996 spezifizierte Microsoft ein neues Format für Online - Hilfen auf Basis von HTML-Dateien. Doch erst die Einführungen von Windows 98 und Internet Explorer 4 läuten langsam aber sicher die Ablösung der bisherigen Windows-Help-Formate ein. Diese Entwicklung wird zusätzlich unterstützt durch die rasante Entwicklung des Internet und der damit verbundenen Verbreitung von HTML. Ab Windows 98 wird Microsoft alle Online-Hilfen in HTML Help ausliefern.
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DefinitionHTML Help basiert auf einzelnen HTML-Dateien, die mit Hilfe eines Compilers in eine einzige Datei mit der Endung .chm komprimiert werden. Der Compiler erweitert darüber hinaus die Funktionalität um
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Die wichtigsten EigenschaftenDie folgende Aufzählung gibt einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften eines HTML Help basierenden Informationssystems:
![]() Beispiel aus einem Hilfesystem für betriebswirtschaftliche Software |
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Erstellung von HTML HelpDie Realisierung eines Help-Projektes spielt sich prinzipiell in 3 Phasen ab:
(CHM = Dateiendung für HTML Help) ![]() Phasen im Erstellungsprozeß einer HTML Help 1. Erfassung der Inhalte
Wiederum analog zum WinHelp-Projekt wird nun eine Projektdatei angelegt,
die zunächst einfach eine Auflistung aller im System verwendeten HTML-Dateien
enthält.
2. Erstellung von Navigationshilfen
Doch HTML Help geht noch weiter: Durch Schlüsselwort - Einträge direkt in die HTML-Dateien erstellt der Compiler nicht nur einen Index, sondern auch dynamisch erzeugte Links zu verwandten Seiten (Siehe auch ...). Vor der Kompilierung in eine Help-Datei erfolgt bei Software - Dokumentationen noch die Einbindung der Zuordnungslisten für kontextsensitive Aufrufe und die Verknüpfung zu den jeweiligen HTML-Dateien. Diese Schnittstelle zwischen Anwendungsprogramm und Online-Hilfe erfolgt durch Header-Dateien im C-Format. 3. Kompilierung und Test
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Einige HTML Help HighlightsWährend die Bereitstellung eines Inhaltsverzeichnisses, eines Index oder einer Volltextsuche heute als Standard für elektronische Dokumente angesehen wird, stellt HTML Help einige echte Highlights zur Verfügung.So läßt sich das Inhaltsverzeichnis individuell darstellen, Ebenen lassen sich gezielt öffnen um einen Blick auf deren Inhalte freizugeben. Dabei können Kapitel und Seiten mit individuellen Symbolen gekennzeichnet werden, um so eine schnelle Orientierung nach Inhalten zu ermöglichen (z.B. Handlungsanweisungen, Erklärungen, Überblick usw.). Die Typisierung von Informationen ermöglicht die zielgruppengerechte
Auswahl von Inhalten. Dabei ordnet der Autor die Inhalte verschiedenen
Informationstypen zu. Der Anwender wiederum kann Filter auf diese Informationstypen
definieren. Beispiel:
Und was sind assoziative Verknüpfungen?
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Wo Licht ist, ist auch SchattenEchte Nachteile gegenüber bestehenden Help-Formaten gibt es wenig. Dennoch sollen auch einige Problemfelder nicht verschwiegen werden, aus denen vor allem in der Migrations- und Einführungsphase nicht unerhebliche Aufwände resultieren können:
(aber wer ist das heute in der PC-Technik nicht)
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FazitHTML Help stellt hervorragende Funktionen für Dokumentationen auf elektronischen Medien bereit. Dabei kommt das herstellerneutrale Datenformat HTML als Informationsquelle zum Einsatz.Das kostenfreie Toolkit Microsoft HTML Help Workshop erlaubt eine einfache Erstellung, allerdings mit etwas höherem manuellem Aufwand. Andererseits sind damit wirklich individuelle Strukturierungen möglich. Spezielle Help-Autorensysteme (meist auf Word basierend) automatisieren zwar viele Arbeiten, stellen aber oft nur einen Kompromiß zwischen Papier und elektronischem Medium dar. Durch die Verwendung von HTML lassen sich überdies auch bereits bestehende Dokumente leicht einbinden und kombinieren. |
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Weitere Infos zum ThemaMicrosoft stellt den HTML Help Workshop kostenlos zum Download im Internet bereit:http://www.microsoft.com/workshop/author/htmlhelp Eine ausführliche Erklärung zum Einsatz des Workshop bietet das Buch:
ISBN 3-86063-448-8. |
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Der AutorJörg Ferlein arbeitet als selbständiger Dienstleister in den Bereichen technische Dokumentation und EDV-Schulungen.Seit Januar 1999 erstellt er u.a. die HTML-Strukturen für die Online-Zeitschrift Technische Dokumentation. Jörg Ferlein
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