|
Schneelast
Bad Reichenhall, Kattowitz und viele
mehr
Die Schneelast gehört zu den klimatisch bedingten veränderlichen
Einwirkungen auf Bauwerke.
Schnee ist gefrorener Niederschlag, dessen Dichte und Gewicht von der
Temperatur abhängen. Ein Meter Pulverschnee entspricht dabei einer
sechs Zentimeter hohen Wassersäule, bei
Rechenwert Schneelast In den Normen werden die Schneelasten in Rechenwerte zur Ermittlung
der Tragwerkssicherheit überführt. Dabei wird aufgrund der starken
physikalischen und zeitlichen Schwankungen der ausgeprägte stochastische
Charakter beachtet. Die Rechenwerte entsprechen der 98%-Fraktile der Jahresmaxima
und somit einer mittleren Wiederkehrperiode von 50 Jahren.
Standort Die maßgebenden Einflussfaktoren auf die Größe der Schneelasten sind die des Standortes mit der lokalen Klimazone und der topografischen Höhe. Das Schneeklima wird in den Normen durch eine Schneelastzonenkarte erfasst, welche die Schneeintensität für verschiedene geographische Regionen angibt. In Deutschland gibt es die Zone 1 (u.a. Rheintal und Rheinische
Bauwerksgeometrie Die Dachform eines Bauwerkes ist ein weiterer Parameter für die
Schneelast und wird durch Formbeiwerte berücksichtigt. Diese erfassen
zum Beispiel, dass bei einem steilen Dach der
Schneelast Die am Bauwerk anzusetzende Schneelast folgt somit aus der lokalen (charakteristischen)
Schneelast multipliziert mit einem Formbeiwert. Im Regelfall ist bei Flachdächern
mindestens 0,5 kN/m² anzusetzen, im Extremfall ist auch das zwanzigfache
an Schneelast möglich.
Winter 2005/2006 Aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen sind extreme Schneelasten,
die nur sehr selten vor kommen, in den Normen nicht erfasst. In Teilen
des Alpenraumes und des Bayerischen Waldes hat so z.B. im Winter 2005/2006
die tatsächliche Schneelast die in den Normen und damit auch die in
der DIN 1055-5:1975-06, welche in Deutschland bauaufsichtlich eingeführt
ist, jeweils angegebene Lastannahme deutlich überschritten, weshalb
die Dächer zur Vermeidung eines
Dacheinstürze Gleich zu Beginn 2006 stürzte in Bad Reichenhall unter der Schneelast
die Eislaufhalle ein und forderte 15 Menschenleben. Ende Januar stürzte
eine Messehalle in Kattowitz ein und tötete 65 Menschen. Wurde dies
auf einzelne Ereignisse zurückgeführt, so änderte sich die
Situation Anfang Februar, als in vielen Orten Bayerns, Oberösterreichs,
der Steiermark und Niederösterreichs zahlreiche Dachstühle unter
größeren Schneemassen einbrachen. Tausende Freiwillige, wie
Feuerwehr, Bergrettung und andere, sowie das Militär mussten vor drohenden
Wetterumschwüngen mit Regen hunderte Dächer vom Schnee befreien.
Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
|