Inhalt:
Ergänzend
hierzu:
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Sprachlabor
Wie sage ich, was ich meine? In der Auseinandersetzung von Mensch zu Mensch entscheidet keineswegs nur die Stichhaltigkeit, die Stringenz und die Qualität der Argumentation, sondern die Erfahrung zeigt, daß die Kunst des treffenden Ausdrucks zumindest in gleichem Maße die Zuhörerschaft beeinflußt - ob wir dies gut finden oder nicht. Aufgrund dessen sollten Sie das Rüstzeug erhalten, ihre guten Argumente auch wirkungsvoll "hinüberbringen" zu können. Es ist zu wenig, die "besseren" Argumente auf seiner Seite zu haben. Wer im Kampf der Ideen bestehen will, der muß die kritischen Zuhörer überzeugen; und da ist die Verpackung nicht weniger wichtig als der Inhalt. Von der Rhetorik wird heute außerhalb des wissenschaftlichen Kontextes in erster Linie erwartet, daß sie anwendbare Techniken zur Verfügung stellt. Auch wenn diese Techniken die Ausstrahlungs- und Überzeugungskraft ebenso wie die Glaubwürdigkeit der Persönlichkeit (das Charisma) nicht zu ersetzen vermögen, so verbessern rhetorische Fähigkeiten doch die Durchsetzungsfähigkeit in unterschiedlichen Lebensbereichen. Ein solches instrumentelles Rhetorikverständnis läßt sich am ehesten durch folgende Definition zusammenfassen: "Rhetorik ist die Wissenschaft, die sich mit der Redekunst beschäftigt.
Rhetorik befaßt sich mit der Frage, wie ein Sprecher (Sender) seine
Botschaft formulieren, ausdrücken und übertragen muß, damit
sie beim Zuhörer (Empfänger) die gewünschte Wirkung erzielt."
Verfassen und Vortragen einer Rede Fünf Grundregeln der Rhetorik 1. Sprich nur so sachorientiert wie nötig. Bereite dich inhaltlich und argumentativ gut vor. Sprich zielgerichtet und mit klarer Gliederung. Bringe die Sache auf den für den Zuhörer wichtigen Punkt. 2. Sprich verständlich. Vereinfache komplizierte Sachverhalte.
Überprüfe Fremdwörter, Fachbegriffe, Zahlenmaterial. Orientiere
dich am Stil der gepflegten gesprochenen Sprache. Sprich deutlich und nicht
zu schnell. Mache Sprechpausen 3. Sprich möglichst frei. Lies auf keinen Fall stur vom Blatt ab. Wähle eine Spickzettelmethode, die es dir erlaubt, so frei wie möglich und so sicher wie nötig zu sprechen. Halte Blickkontakt, und achte auf das Feedback der Zuhörer. 4. Bedenke, daß auch dein Körper spricht. Laß Mimik und Gestik sich natürlich entfalten. Sei glaubwürdig in Ausdruck und Auftreten. Öffne dich den Zuhörern, gehe auf sie zu. 5. Sprich möglichst du-orientiert. Gehe von den Voraussetzungen und Erwartungen des Zuhörers aus. Vermeide es, ihn zu (unter- oder) überfordern. Sprich nicht länger, als der Zuhörer dir zu folgen vermag. Wecke sein Interesse, und führe ihn zum Thema hin. Stephan Gora: Grundkurs Rhetorik. Eine Hinführung zum freien Sprechen. Stuttgart: Klett Verlag 1992, S. 14 I. Grundriß einer Meinungsrede Die bekannte Dreiteilung - Einleitung - Hauptteil Schluß - bewährt sich auch als Grundriß einer Rede.
Warum spreche ich? Worin besteht der Anlaß? a) Wie sind die Zustände (Was war, was ist?) b) Was müßte statt dessen sein? c) Wie können die herrschenden Zustände geändert werden? II. Die Fünf-Punkte-Gliederung
1. Einleitung
2. Hauptteil
3. Schluß
Zusammengestellt von Ernst-Reinhard Beck; nach Gerhard
Halberstadt: Das freie Wort. Sprachtechnik -
Marotten sind situationsunabhängige, häufig wiederkehrende Körperbewegungen, die (meist) unbewußt ausgeführt und selber nicht mehr wahrgenommen werden. Beispiele:
Studieren Sie Ihre Mimik oder Gestik nicht vor dem Spiegel ein: In aller Regel wirken solche »künstlichen Gesten« im Ernstfall unglaubwürdig. Gehen Sie lieber so vor: Beobachten Sie sich selbst in einer zwanglosen Unterhaltung; achten Sie auf Ihr Körperverhalten. Nach einigem Üben werden Sie auch während des Sprechens Ihren Körper bewußter wahrnehmen - und ihn so mehr und mehr als Ausdrucksmittel einsetzen. Eine weitere Möglichkeit: Beobachten Sie das Körperverhalten anderer Leute. Nehmen Sie z. B. eine Diskussionsrunde am Fernsehen mit Video auf und schalten Sie beim Abspielen den Ton ab; lassen Sie nur die Bilder auf sich wirken. Durch solches Bewußtmachen körperlicher Abläufe wird sich Ihr Repertoire an körperlichen Ausdrucksformen wie von selbst erweitern. B 8 und B 9 aus: Marcel Riesen, Jürg Studer: Rhetorik
- erfolgreich reden. Ein Leitfaden für den Praktiker. Bern: Cosmos
Verlag, z. Aufl. 1991, S. 45 f.
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