Tips
und Tricks
Word
und HTML
Einführung
Die Textverarbeitung Word zeichnet sich durch
enorme Funktionalität und vielfältige Import- und Exportmöglichkeiten
aus. Darunter findet sich auch die Möglichkeit zur Bearbeitung von
HTML-Texten im WYSIWYG-Modus. Tiefgreifende HTML-Kenntnisse vom Bediener
werden nicht vorausgesetzt, schließlich arbeitet dieser in der gewohnten
Textumgebung.
Word
- der ideale HTML-Editor?
Für manche ja, für andere dagegen weniger.
Der nachfolgende Artikel beleuchtet einige Hintergründe
und gibt Tips zum Umgang mit dem Internet-Format. Vielleicht hilft er Ihnen
auch bei eigenen Entscheidungsfindungen, wenn es um geeignete HTML-Plattformen
geht.
Die erste, die wichtigste Frage: Was wollen
Sie?
-
Die kurze Info fürs Inter- oder Intranet?
-
Oder eine komplette Website mit 50 Seiten und allem
grafischen Firlefanz?
-
Die einfache Bedienung, weit weg vom HTML-Quellcode?
-
Oder die Schlacht mit "Tags" und spitzen Klammern?
-
Die sauber strukturierte HTML-Datei?
-
Oder "Hauptsache die Optik stimmt"?
Entscheidungshilfen
Für die kurze Info im Netz ist Word ganz
gut geeignet. Kein Zwang zu Quellcode, einfache Bedienung, gewohnte Umgebung
Wollen Sie größere (mehr als ca. 20
Seiten) und optisch anspruchsvollere Sites erstellen, dann greifen Sie
besser zu Frontpage und Konsorten
Legen Sie Wert auf Strukturierung und Wiederverwendbarkeit
der Texte - Seien Sie sehr vorsichtig mit Word
In
der Praxis: Word als HTML-Editor
Word versucht mit allen Mitteln, ein möglichst
exaktes Abbild der Printversion ins HTML-Format zu retten. Nichts Verwerfliches,
Optik ist wichtig. Doch man muß es halt wissen und damit umgehen
können. Beispiel:
-
Wußten die mit entsprechenden Formatvorlagen
definierten Überschriften im DOC-Format noch von Ihrer Funktion im
Text, geht dieses Wissen in (Word-)HTML verloren. Zwar kennt HTML durchaus
Elemente für Überschriften (H1...H6), doch wird die Art der Darstellung
dem Browser überlassen. Word ersetzt die Strukturinformation durch
knallharte Formatangaben, wie Schriftart und -größe oder entsprechende
Auszeichnungen (fett, kursiv).
Einsatz
von Formatvorlagen
Die meisten Formatvorlagen werden durch harte
Formatierungen nachgebildet. Ausschließlich einige HTML-Elemente
werden in die HTML-Datei übernommen. Nachfolgend eine kurze Beschreibung
einiger typischer Formatvorlagen bzw. Word-Formatierungen und ihre Umsetzung
in HTML:
H1 ... H6 |
Überschriften der Ebenen 1 bis 6, werden
als HTML-Elemente H1...H6 in die HTML-Datei übernommen. |
Überschrift1 ... 6 |
Gestaltung wird durch harte Formatierungen nachgebildet,
Strukturinformation geht verloren! |
Standard |
Standard-Text für normalen Fließtext
und als Basis für alle HTML-Absatzformate. Schriftart im Browser einstellbar. |
Aufzählungen und numerierte Listen |
Werden in HTML als <UL> oder <OL> -Tags
übernommen |
Auszeichnungen fett und kursiv |
Werden in HTML als <B> oder <I> - Tags
übernommen |
Eingefügte Grafiken |
Werden ins GIF-Format konvertiert und in die
HTML-Datei eingebunden. Liegen die Bilder bereits im JPG- oder GIF-Format
vor, erfolgt keine Konvertierung. |
Tabellen |
Werden umgesetzt in HTML-Container <TABLE> |
Einzug/Blockquote |
Anwendung für eingerückte Texte, z.B.
für Warnhinweise. Übersetzung in HTML-Auszeichnung "BLOCKQUOTE" |
Hyperlinks |
Werden direkt umgesetzt <A HREF ... > |
Textmarken |
Dienen in HTML als Ankerpunkte <A NAME ...
> |
Fazit
Word empfiehlt sich durchaus für einfache HTML-Projekte, erlaubt
aber auch die "saubere" Strukturierung und Erfassung von HTML-basierenden
Texten. Setzt man ausschließlich die wenigen unterstützten HTML-Elemente
zur Auszeichnung ein, eignen sich die Texte auch hervorragend als Ausgangsbasis
für weitere Verarbeitungsschritte (Online-Hilfen o.ä.). Und zwar
mit den HTML-spezifischen Merkmalen: Herstellerneutrales, definiertes Datenformat,
einfache und übersichtliche Auszeichnungen, keine Bindung an spezielle
Werkzeuge.
Durch die nicht vorhandene Unterstützung zur Erstellung und Pflege
von Navigationsstrukturen sind dem Einsatz in größeren Projekten
jedoch enge Grenzen gesetzt.
Und wie steht es mit Papier und HTML aus einer Quelle:
Von den medienspezifischen Merkmalen und den daraus resultierenden
Problemen abgesehen gilt auch hier: Für kleine Projekte reicht eine
Textverarbeitung wie Word, für anspruchsvollere Lösungen müssen
spezielle Werkzeuge her.
Jörg
Ferlein arbeitet als selbständiger Dienstleister in den Bereichen
technische Dokumentation und EDV-Schulungen.
Seit Januar 1999 erstellt
er u.a. die HTML-Strukturen für die Online-Zeitschrift Technische
Dokumentation.
Jörg Ferlein
Ringstr. 69
73666 Baltmannsweiler
Tel. (07153) 4 86 83
E-Mail: ferlein@online.de
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